Interview Thilo Feix

Fragen an die Einsatzstelle

Name: Thilo Feix

Arbeitsbereich: Kitaleiter

Was bedeutet es für Sie mit Menschen mit Beeinträchtigung zu arbeiten?

Die Zusammenarbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung ist mir gut bekannt. Der Träger der Kita (CJD), bei dem ich mittlerweile viele Jahre arbeite, hatte mehrere Projekte mit und für Menschen mit Behinderung durchgeführt z. B. im Bereich der beruflichen Bildung. In dieser Zeit habe ich viele positive Erfahrungen sammeln können. Oft sind es fleißige Leute, die sich einbringen wollen. Dann ist es zum Vorteil für beide Seiten – sozusagen eine Win-Win-Situation.

Was bedeutet es für Ihre Einrichtung?

Das Erzieherinnen-Team freut sich sehr über Stephans Einsatz. Das Umfeld hat sich verschönert. Die Kolleginnen sehen, dass Stephan fleißig ist. Und höflich, das ist er auch. Für unsere Kita ist er eine Bereicherung und Hilfe.

Was empfinden Sie als bereichernd, was als herausfordernd?

Es passt einfach sehr gut mit Stephan. Er liebt Ordnung und Sauberkeit und wir wünschen uns diese. Die Aufgabe passt zu seinen Interessen und unserem Bedarf in der Kita.

Stephan kann auch selbstständig arbeiten, was mir wichtig ist. Denn die Herausforderung ist die Zeit für die Anleitung. Die muss man erstmal investieren, um später entlastet zu werden. Leider steht uns nur an einem Tag in der Woche ein Hausmeister zur Verfügung. Umso wichtiger ist für uns, dass Stephan da ist und die alltäglichen Arbeiten übernimmt.

Welche Rolle spielt Midria in der Begleitung von Ihrem Beschäftigten?

Zunächst wurden wir von Midria angefragt, ob wir einen geschützten Arbeitsplatz anbieten wollen und können. An Aufgaben mangelt es bei uns nicht, wir freuen uns über helfende Hände. Es dauerte eine Weile bis wir die Finanzierung geklärt haben. Dann haben wir zusammen mit Stephan und einem Kollegen von Midria den Arbeitsrahmen besprochen: Arbeits- und Pausenzeiten, Aufgabenbereich, Mittagessen. Midria sorgte auch für eine entsprechende Arbeitsbekleidung für Stephan und hat uns dabei unterstützt, den Arbeitsplatz mit einigen weiteren Arbeitsmitteln auszustatten.

Welche Vorstellungen oder Wünsche haben Sie im Hinblick auf die Inklusion oder an Midria?

Um Inklusion leben zu können, braucht es meines Erachtens bessere Bedingungen. Selbst in der Förderung der Kinder fehlt es an Personal, Räumlichkeiten, Ausstattung, Geld… Wir würden auch gern eine zweite Person mit Beeinträchtigung im Hauswirtschaftsbereich einstellen. Trotz des geringen Entgeltes, welches die Einsatzstelle an den Beschäftigten zahlt, ist es schwierig dieses zu finanzieren. Und das ist sehr schade, da alle Seiten davon profitieren. Die Arbeit, die Stephan leistet, könnte aus meiner Sicht auch besser bezahlt werden.