Interview Knut Buchholz

Fragen an die Einsatzstelle

Name des Mitarbeiters: Herr Knut Buchholz

Arbeitsbereich: Hausmeister

Was bedeutet es für Sie mit Menschen mit Beeinträchtigung zu arbeiten?

Die Beeinträchtigung spielt für mich nicht wirklich eine Rolle. Mir ist es wichtig einen Macher an der Seite zu haben. Jemanden, der Lust hat zu arbeiten und zu lernen. In der Gesellschaft gibt es genug Aufgaben, wofür man keine Kernphysik studiert haben muss. Selbst Lesen und Schreiben ist nicht erforderlich. Damit lässt sich gut umgehen. Dafür die Lust und der Spaß an der Arbeit sind wichtig. Denn die praktischen Fertigkeiten kann man sich aneignen. Diese Mitarbeiter, die einfache aber doch sehr wichtige Aufgaben in der Gesellschaft übernehmen, fehlen in verschiedenen Bereichen.

Was bedeutet es für Ihre Einrichtung?

Wir können vom Glück sprechen. Bei uns arbeiten Liane in der Reinigung und Küche und Martin im Hausmeisterbereich. Beide sind seit über zehn Jahren ein Teil des Teams. Sie kennen die Abläufe sehr gut, sind sehr zuverlässig und engagiert. Wir würden auf sie und ihre Unterstützung nicht verzichten wollen.

Was empfinden Sie als bereichernd, was als herausfordernd?

Ich arbeite mit Martin zusammen. Er erledigt eine Fülle an Aufgaben selbstständig, sieht die Arbeit und bringt regelmäßig Vorschläge mit ein. Manche Aufgaben lassen sich wiederum zu zweit viel schneller erledigen. Wir sind inzwischen ein gut eingespieltes Team. Auch wenn ich nicht da bin, kann ich mich auf ihn verlassen. In manchen Sachen, z. B. in der Bedienung vom Smartphone ist Martin der Experte – da lerne ich von ihm. Herausfordernd können höchstens die Aufgaben sein. Obwohl ich weiß, dass es auch anders sein kann. Mit einem Praktikanten habe ich mal eine andere Erfahrung gemacht. Da waren oft Gespräche notwendig und ich bin kein Pädagoge. Mit Martin verstehe ich mich einfach beruflich und zwischenmenschlich sehr gut. Das passt.

Welche Rolle spielt Midria in der Begleitung von Ihrer/n/m Beschäftigten?

Midria übernimmt die bürokratischen Vorgänge, z. B. die Verträge mit der Werkstatt und Gemeinde. Über Midria nahm Martin an Weiterbildungen teil. Er lernte die Bedienung von Freischneider und Rasentraktor. Gespräche führen wir selten, da es einfach gut läuft.

Welche Vorstellungen oder Wünsche haben Sie im Hinblick auf die Inklusion oder an Midria?

Ich wünschte mir insgesamt einen inklusiveren Arbeitsmarkt. Durch den heutigen Leistungsdruck kommen viele Menschen, auch ohne Behinderung, beruflich nicht mehr zurecht. Ich denke, unter anderen Bedingungen könnten auch Menschen mit Beeinträchtigung ganz gewöhnlich angestellt werden. Die Fähigkeiten, praktische Fertigkeiten und Motivation sind für mich ausschlaggebend. Ein Wunsch an Midria fällt mir im Moment nicht ein. Ich denke jedoch, wir finden immer eine Lösung.