Interview Matthias Schulz

Name: Matthias Schulz

Einsatzstelle: ÖkoLeA e. V.

Arbeitsbereich: Garten und Seminarhaus-Pflege

Wie bist du zu Midria gekommen?

Durch Frau Müller, meine Betreuerin. Sie kannte Bernd und hat ihn angesprochen. Ich war zuerst bei einem Malermeister, woraus aber nichts wurde. Dann kam ich hierher – und blieb bis heute. Das sind schon fast zehn Jahre jetzt. Es ist gut hier, sonst wäre ich hier nicht so lange.

Was bedeutet es für Dich hier zu arbeiten?

Was ich hier so toll finde, ist die Vielfalt. Mir gefallen die Gartenarbeit – und das Malern ab und zu. Und auch das Klima hier, diese Lockerheit ist sehr nett – das Zusammenspiel mit Michel und Markus und mit unseren Anleiterinnen, Conni und Klaudia. Da sieht man, dass es auch anders funktionieren kann, ohne Autoritäten.

Welche Aufgaben hast Du? / Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?

Gärtnern in meinem Beet. Malern – zum Beispiel in der Gästeetage. Wildkräuter pflücken. Es kommt auch immer noch etwas hinzu, das man neu lernt. Immer noch lerne ich neue Kräuter kennen – trotz des Jahrzehnts, das ich hier bin und kann die auch anderen erklären, die hier zu Besuch sind.

Außerdem putze ich die Zimmer ohne Doppelstockbetten, den Essbereich oben in der Gästeetage und den Saal im unteren Seminarbereich. Und was noch so anfällt. Wenn jemand mehr zu tun hat, hilft man ihm. Es geht oft Hand in Hand.

Um 6 Uhr 15 stehe ich auf und fahre von Hennickendorf mit dem Fahrrad hierher. Erst frühstücken, dann arbeiten wir. Um halb 11 kommt eine Pause, dann wird weitergearbeitet. Später kommt die Mittagspause. Und dann noch der letzte Gang, um 14 Uhr 30 ist dann Feierabend.

Was machst Du gern auf der Arbeit?

Am liebsten arbeite ich draußen. Ich pflücke gern Wildkräuter, malere aber auch gern. Wenn man 4 Kilo Wildkräuter gepflückt hat, kann man eine Abwechslung gebrauchen! Auch die Radtour hierher und zurück macht mir sehr viel Spaß.

Und weniger oder nicht gern?

Da muss ich erst mal überlegen … hm … das Putzen. Man stirbt nicht davon, aber es würde auch ohne gehen.

Welche beruflichen Wünsche hast Du für die Zukunft?

Ich hoffe, dass es hier bis zur Rente weitergeht. Oder ich eines Tages in Buckow leben und arbeiten kann. Ich bin ja nicht mehr der Jüngste, habe noch ungefähr 10 Jahre vor mir. Was soll ich denn sonst noch machen? Auf dem Bau geht es gesundheitlich nicht mehr. Außerdem bräuchte ich dafür einen Autoführerschein.

Welche Rolle spielt/e Midria in Deinem beruflichen Leben?

Durch Midria bin ich hier zur ÖkoLeA gekommen. Sie haben mir auch meine Wohnung besorgt. Und wesentlich dazu beigetragen, dass es mir jetzt besser geht. Außerdem helfen mir Midria und meine Betreuerin bei den bürokratischen Angelegenheiten.

Außerhalb der Arbeit, an welchen begleitenden Angeboten von Midria nimmst Du teil ?

Ich nehme gern an den Bildungsfahrten teil. Sie gefallen mir von Jahr zu Jahr besser, weil sie immer besser organisiert sind. Und weil neue Reisemöglichkeiten mit weniger Teilnehmern dazu kommen, zum Beispiel die Fahrt zu den Störtebecker-Festspielen an der Ostsee. Mit weniger Leuten kann man sich mehr bilden und erholen.

Nachmittagsangebote:

Früher war ich beim Fußball, aber durch mein Knie und die Platte in der Schulter geht das jetzt nicht mehr. Außerdem habe ich mal in der Band mitgemacht – aber da sollen jetzt gern andere zum Zuge kommen.

Hast Du offene Wünsche an Midria?

Ich habe noch einen, aber der wird wohl nicht zu realisieren sein: In Buckow arbeiten – oder wohnen. Vielleicht wenn ich Rentner bin. Da ist es sehr schön. Aber dieser Wunsch eilt nicht.